„Die verschiedenen Betriebsformen im stationären Handel „

1. Teil: Zusammenfassung des Lerninhalt

Verkäufer/in | Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren | Lernfeld 1

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Die verschiedenen Betriebsformen im stationären Handel

Definition: Unter einer Betriebsform versteht man das Erscheinungsbild eines Handelsbetriebes im Wettbewerbsumfeld seines Absatzmarktes, das durch den Einsatz seiner absatzpolitischen Instrumente entsteht.

Was für Betriebsformen gibt es im Einzelhandel ?
Die Betriebsformen lassen sich in 4 Gruppen zusammenfassen:

  • Bestell- und Versandhandel
    Beim Bestell- und Versandhandel bestellt der Kunde seine Waren und bekommt sie anschließend geliefert. Er geht in diesem Fall nicht in ein Verkaufsgeschäft, sondern bestellt diese direkt z.B. über das Internet oder über eine Hotline. Die Übersicht über das Angebot und seine Auswahl trifft er z.B. über einen Katalog, wo die Waren aufgeführt sind oder in dem Online-Shop des Anbieters.
  • Ambulanter Handel (Wanderhandel)
    Der ambulante Handel zeichnet sich dadurch aus, dass auch hier der Verkauf außerhalb eines Verkaufsgeschäftes erfolgt. Ein Beispiel für diese Art des Vertriebs von Waren kann z.B. ein Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt oder auf Veranstaltungen sein. Zu dieser Art zählen aber auch Vertreter (also Verkäufer, die zu Privatpersonen oder Unternehmen fahren, um ihre Ware anzubieten oder zu verkaufen). Eine weitere Form des ambulanten Handels sind Verkaufsfahrzeuge. Das kann z.B. der Eisverkäufer im Sommer sein, der mit seinem Eiswagen die Kunden für sich zu gewinnen versucht, oder auch ein Imbisswagen.
  • Direktvertrieb
    Unter dem Begriff Direktvertrieb versteht man, dass Waren direkt ohne Umwege am Markt verkauft werden. Ein Beispiel dafür wäre z.B. der sog. Factory Outlet. Das ist ein Standort, ein Geschäft, wo die Hersteller ihre Waren direkt verkaufen, also nicht den Vertriebsweg über den Einzelhandel gehen.
  • Ladenhandel (stationärer Handel)
    Der klassische Handel und Verkauf im Verkaufsgeschäft. Es gibt hier eine Vielzahl von Betriebsformen. Schauen wir uns diese einmal gemeinsam an. Du findest am Ende auch nochmal eine Tabelle zur schnellen Übersicht.

Das Fachgeschäft

fachmarkt

Ein gutes Beispiel für ein Fachgeschäft stellt das Unternehmen Fielmann dar. Das Unternehmen verkauft, wie Du sicherlich weißt, ausschließlich Brillen und bietet eine große Auswahl an unterschiedlichen Modellen an. Das Sortiment ist also sehr schmal (Brillen und Zubehör) , dafür aber sehr tief (große Auswahl an Modellen).

Die große Auswahl an Brillen und die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden an eine Brille setzen natürlich eine sehr intensive Beratung voraus, die fachgerecht erfolgen muss. Deswegen wird in Fachgeschäften in der Regel auch eine Vollbedienung angeboten.

Fakten zum Fachgeschäft:
Sortiment: schmal und tief
Art der Bedienung: Vollbedienung
Beratungsqualität: fachgerecht
Art der Waren: sehr beratungsintensiv


Das Warenhaus
warenhaus

Ein gutes Beispiel für ein Warenhaus stellt zum Beispiel das Warenhaus Karstadt dar. Bei Karstadt bekommt man nahezu alles. Man findet dort also ein breites Sortiment mit Waren aller Art und hier wiederum auch eine große Auswahl dieser Warenarten, also tiefes Sortiment. Ein weiteres Kriterium für ein Warenhaus ist die Verkaufsfläche, denn diese muss mind. 3000m² betragen. Bei der Beratung kommt es auf den Kunden an, so kann dieser in den jeweiligen Abteilungen die Beratung vom Verkaufspersonal in Anspruch nehmen oder sich den gewünschen Artikel selber aussuchen und zur Kasse gehen.

Fakten zum Warenhaus:
Sortiment: breit und tief
Größe: mind. 3000m² Verkaufsfläche
Art der Bedienung: Vorwahl, Voll- und Selbstbedienung
Beratungsqualität: fachgerecht
Art der Waren: wenig bis sehr beratungsintensiv


Das Kaufhaus

kaufhaus

Ein gutes Beispiel für ein Kaufhaus stellt zum Beispiel ein Modegeschäft wie H&M dar. Wie du sicher weißt, besteht die Ware bei H&M zum größten Teil aus Kleidung. Es handelt sich also um eine enge Sortimentbreite, die aus den verschiedenen Kleidungskategorien besteht. (Jacken, Hosen etc.). Du findest dort allerdings eine große Auswahl, also ein tiefes Sortiment (viele unterschiedliche Jacken und Hosen). Ein weiteres Kriterium für ein Warenhaus ist die Verkaufsfläche, denn diese muss mind. 1000m² betragen. Bei der Beratung kommt es auf den Kunden an, so kann dieser in den jeweiligen Abteilungen die Beratung vom Verkaufspersonal in Anspruch nehmen oder sich den gewünschten Artikel selber aussuchen und zur Kasse gehen.


Fakten zum Kaufhaus:

Sortiment: eng und tief
Größe: mind. 1000m² Verkaufsfläche
Art der Bedienung: Vorwahl, Voll – und Selbstbedienung
Beratungsqualität: fachgerecht
Art der Waren: wenig bis sehr beratungsintensiv


Der Discounter

discounter

Schauen wir uns nun den Discounter an. Ein Beispiel hierfür sind die Discountgeschäfte  Aldi, Lidl oder Penny. Der Name selber gibt eigentlich schon einen Aufschluss darüber, worum es sich bei einem Discounter handelt. Discount ist nämlich das englische Wort für Preisnachlass. Und als Diskonter bezeichnet Einzelhandelsunternehmen, die auf viele Dinge verzichten, um somit die Verkaufspreise gering wie möglich zu halten. So findet man in einem Discounter keine Anlaufstationen für eine fachgerechte Beratung und auch die Gestaltung ist zweckmäßig gehalten.
Das Sortiment ist sehr begrenzt (eng) und die Auswahl sehr begrenzt. (flach).

Fakten zum Discounter:
Sortiment: eng und flach
Art der Bedienung: Selbstbedienung
Beratungsqualität: gering
Art der Waren: benötigen keine Beratung


Der Supermarkt

supermarkt

Als Supermarkt bezeichnet man Verkaufsgeschäfte, deren Hauptartikel Lebensmittel sind. Sie zeichnen sich durch eine Verkaufsfläche von 400-800m² aus. Es gibt sowohl Selbstbedienung, als auch Vollbedienung z.B. an der Fleisch-, Wurst- oder Käsetheke.

Fakten zum Supermarkt:
Sortiment: breit und teilweise tief
Größe: 400m²-800m² Verkaufsfläche
Art der Bedienung: Selbstbedienung und Vollbedienung.
Beratungsqualität: gering
Art der Waren: nicht beratungsintensiv


Der Gemischtwarenladen

gemischtwarenladen

Der Gemischtwarenladen (oftmals umgangsprachlich als Tante-Emma-Laden bezeichnet)
Ist ein kleines Einzelhandelsgeschäft, was man heute in Städten kaum noch antrifft und eher noch in ländlicheren Regionen zu finden ist. Hier arbeitet oft nur eine einzelne Person. Hier wird eine kleine Auswahl an Artikeln des täglichen Bedarfs angeboten, vorranig Lebensmittel. So kann man hier schnell nebenbei noch etwas erwerben, was man beim Einkauf zum Beispiel vergessen hat, wie Spülmittel. Eine Auswahl wird man in aller Regel aber nicht vorfinden, sondern nur das Produkt eines Herstellers. Es handelt sich bei dieser Verkaufsform also um ein breites, aber sehr flaches Sortiment.

Fakten zum Gemischtwarenladen:
Sortiment: wenig breit und sehr flach
Größe: sehr klein
Art der Bedienung: Bedienung + Selbstbedienung
Beratungsqualität: gering
Art der Waren: nicht beratungsintensiv


Das Einkaufszentrum

einkaufszentrum

Bei einem Einkaufszentrum handelt es sich um eine Ansammlung von vielen Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistern aus einer Vielzahl von Branchen. Die Betreiber eines Einkaufszentrums stellen hier nur die Verkaufsflächen zur Verfügung und sind somit der Vermieter für die einzelnen Einkaufsgeschäfte und Angebote. Durch die Vielzahl der Geschäfte und Branchen bietet sich eine sehr große Menge verschiedender Produkte und sehr große Auswahl an Waren aller Art an.

Fakten zum Einkaufszentrum:
Sortiment: sehr breit und sehr tief
Größe: sehr groß
Art der Bedienung: Alle Arten der Bedienung
Beratungsqualität: sehr intensiv
Art der Waren: nicht beratungsintensiv bis sehr intensiv


Der Fachmarkt

saturn

Schauen wir uns den Fachmarkt am Beispiel der Handelskette Saturn an. Das Unternehmen beschränkt sich auf den Verkauf von Elektro-Artikeln (enges Sortiment), bietet dafür aber eine riesige Auswahl an Elektronikprodukten an(sehr tiefes Sortiment). Wer sich zum Beispiel einen neuen Fernseher kaufen möchte, der findet dort nicht nur ein Modell, sondern eine sehr große Auswahl an Herstellern und Größen. Die große Auswahl kann einen Kunden natürlich schnell überfordern und somit ist eine Beratung in vielen Fällen sinnvoll, die ein Fachmarkt seinen Kunden in großem Umfang durch Berater in den jeweiligen Abteilungen bietet.

Fakten zum Fachmarkt:
Sortiment: eng und sehr tief
Größe: sehr groß
Art der Bedienung: Alle Arten der Bedienung
Beratungsqualität: sehr fachgerecht
Art der Waren: beratunsgintensiv


Der Verbrauchermarkt

verrbauchermarkt

Ein Verbrauchermarkt ähnelt dem Supermarkt, allerdings beschränkt er sich nicht nur aus Lebensmitteln, sondern ergänzt das Sortiment um Gebrauchs- und Verbrauchsgüter. So kann es hier eine Abteilung für Kleidung oder Elektroartikel geben, wenn auch mit einer begrenzten Auswahl.

Fakten zum Fachmarkt:
Sortiment: breit und flach
Größe: mind. 800m²
Art der Bedienung: Selbstbedienung oder Vorwahl
Beratungsqualität: gering bis fachgerecht
Art der Waren: problemlos bis intensiv


Die folgende Tabelle soll euch die unterschiedlichen Betriebsformen im stationären Handel  bzgl. Sortiment, Art der Bedienung und der Beratungsqualität verdeutlichen.

 Betriebsform  Sortiment Art der Bedienung Beratungsqualität
 Fachgeschäft  schmal,tief  Vollbedienung  fachgerecht
 Warenhaus  breit, tief  Vorwahl, Vollbedienung, Selbstbedienung  fachgerecht
 Kaufhaus  eng, tief  Vorwahl, Vollbedienung  fachgerecht
 Discounter  eng, flach  Selbstbedienung  weniger
 Supermarkt   (400m² + )  eng, tief  Selbstbedienung  gering
 Gemischtwarenladen  breit, flach  Bedienung, Selbstbedineung  gering
 Einkaufszentrum sehr breit, sehr tief  Alle Arten  sehr intensiv
 Fachmarkt  eng, tief  Vorwahl  sehr fachgerecht
 Verbrauchermarkt (1000m² +)  breit, flach  Selbstbedienung, Vorwahl  gering – fachgerecht

2. Teil: Online-Prüfung

ausbildung-online-lernen.delogoIn diesem Test erwarten Dich mehrere Prüfungsfragen und Lösungen zum aktuellen Thema. Die Fragen und Antworten werden dabei immer neu wieder gemischt, sodass keine Langeweile entsteht. Du kannst den Test beliebig oft wiederholen und Dich im Anschluss in die Bestenliste eintragen.

Der Test hat kein Zeitlimit, also lese sorgfältig die Fragestellung bevor du antwortest.

Es gilt außerdem folgendes:

  • Bei Lückentexten ist auf Groß – und Kleinschreibung zu achten
  • Bei Aufgaben zur Sortierung ist die Vorgabe aus der Frage zu berücksichtigen
  • Bei Multiple Choice Fragen kann es mehrere Antwortmöglichkeiten geben – auch hier gilt: lese sorgfältig die Frage

Drücke Test starten und es geht los. Viel Erfolg!

Betriebsformen im Einzelhandel

Dieser Test gehört zur Prüfungsvorbereitung für die Ausbildung als Verkäufer | Verkäuferin und beinhaltet Übungsfragen aus dem Lernfeld 1 | Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren

3. Teil: Prüfungs-Bestenliste

Bestenliste: Betriebsformen im Einzelhandel

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